Der Erste Weltkrieg spielte sich nicht nur auf den Schlachtfeldern ab, sondern fhrte auch im Innern der betroffenen Staaten zu heftigen Verteilungs- und Machtkmpfen. Die Umstellung der Wirtschaft von Friedens- auf Kriegsproduktion unter vllig vernderten auenwirtschaftlichen Konstellationen warf die Frage nach staatlicher Intervention ebenso auf wie nach der Verteilung der daraus entstehenden Lasten. Eine Antwort darauf war die Grndung von Kriegsgesellschaften, die knappe Gter bewirtschaften sollten. Die Autorin untersucht anhand der Kriegsgesellschaften, die sich mit Eisen und Stahl, Nichteisenmetallen und Chemikalien befaten, die Konflikte, die aus Reglementierung und Kontrolle der Rohstoffwirtschaft resultierten. Es wird gezeigt, da die Bereitschaft staatlicher Stellen zur Intervention in den Wirtschaftsablauf sich im Laufe des Krieges verstrkte, whrend gleichzeitig der Spielraum zur Realisierung solcher Regulierungsmanahmen bestndig abnahm. Treibende Kraft waren die neu errichteten militrischen Institutionen, allen voran die Kriegsrohstoffabteilung, teilweise auch das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt. Sie muten sich nicht allein mit den Vertretern der Wirtschaft, sondern oft auch mit den zivilen Behrden auseinandersetzen. Was die Lastenverteilung anging, gab es eine Reihe von Manahmen, um die Wirtschaft an den Kosten und Risiken des Krieges zu beteiligen, wie beispielsweise die immer wieder aufflammende Diskussion um die Beschrnkung von Preisen und Gewinnen deutlich macht. Aufs Ganze gesehen scheiterten diese Versuche weitgehend, denn die Befrworter, die sich auch hier vorwiegend in den neu geschaffenen militrischen Behrden fanden, trieben keine stringente Verteilungspolitik. Vielmehr standen sie stndig im Konflikt zwischen Sicherung des Rstungsbedarfs und Sicherung des sozialen Friedens, zwei Zielen, die kaum miteinander zu vereinbaren waren.
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