Ulm. Ein Lesebuch epub bedava indir

Dem "traulichen Ulm" (wie der sonst als bissiger Kritiker so gefürchtete Alfred Kerr die "erste Hauptstadt an der Donau" nennt), dieser - wie Hermann Hesse sie bezeichnet - "außerordentlich schönen und originellen Stadt", ihren Bauten und Bürgern, ihren Schicksalen und Stimmungen haben viele bekannte Autoren Texte und Verse gewidmet. Führen wir nur eine kleine Auswahl von ihnen an, die damit hier vertreten sind: Bertolt Brecht, Hermann Claudius, Humbert Fink, Wilhelm Hauff, Wilhelm Hausenstein, Eduard Mörike, Friedrich Nicolai, Hermann Fürst Pückler-Muskau, Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Aber dieses Lesebuch will natürlich nicht nur eine Sammlung begeisterter (oder auch einmal nachdenklich-kritischer) Stimmen von Dichtern, berühmten Besuchern oder bekannten Reiseschriftstellern sein - erwähnen wir u. a. darunter hier noch Karl Baedeker, Eduard Duller, Sebastian Münster und Martin Zeiller. Es will ein wenig (wenn auch nicht als minutiöser Reisefüher, aber doch kundig wichtige Details und vor allem die jeweilige Baugeschichte darstellend) auch informieren über das weltberühmte Münster mit dem einzigartigen Chorgestühl des Jörg Syrlin und dem freilich erst 1890 vollendeten höchsten Kirchturm der Welt, das bilderreiche Rathaus, das ge-schichtsträchtige Schwörhaus, die Befestigungen aus Mittelalter und neunzehntem Jahrhundert, Kirchen und Klöster und so manchen weiteren malerischen alten Bau. Nicht zu kurz kommt die bewegte Geschichte der Stadt, wobei neben informative Zusammenfassungen vor allem auch oft zeitgenössische Texte treten, die bestimmte Epochen und Ereignisse lebendig werden lassen. Daneben stehen Beiträge, in denen berühmte Männer und Frauen zur Geltung oder auch selbst zu Wort kommen, deren Name sich mit der alten Reichsstadt an der Donau verbindet: der Mystiker Heinrich Seuse aus dem Dominikanerkloster und sein Ordensgenosse, der weitgereiste Felix Fabri; die im sechzehnten Jahrhundert (!) tätige Ärztin Agatha Streicher und der pietistische Reformator Caspar Schwenckfeld; der flugnärrische "Schneider von Ulm", Albrecht Ludwig Berblinger, und sein Biograph, der Ingenieur und Erzähler Max Eyth; der Astronom Johannes Kepler und der durch seine "Teutsche Chronik" weithin wirkende Dichter und Journalist Christian Friedrich Daniel Schubart; die engagierten Hitlergegner Geschwister Scholl und Feldmarschall Rommel ... Erwähnung findet selbstverständlich auch der in Ulm geborene große Physiker Albert Einstein, doch passen Texte von ihm nicht zum Charakter eines solches Lesebuchs. Natürlich sind auch die heimischen Chronisten und Autoren aus alter und neuer Zeit vertreten wie Max Dürr, Georg Fischer, Johann Herkules Haid, Emil von Löffler, Onophrius Miller, Carl Reichard, D. A. Schuhes u. a., deren Beiträge ebenso ein anschauliches Bild vom früheren Leben in Ulm vermitteln wie mancherlei Auszüge aus alten Blättern wie der "Schnellpost", dem "Ulmer Intelligenz-Blatt" oder der "Ulmer Kronik". Anschauliche und oft auch amüsante Eindrücke vom kulturellen Leben in den festgefügten Mauern der alten Reichsstadt und von den volkstümlichen Vergnügungen seiner Bürger geben Berichte über Ausstattung und Dekorationen des alten Stadttheaters, von der Tätigkeit des Liederkranzes, vom Fischer stechen und maskierten Schlittenfahrten und, aus jüngster Zeit, von einer Dichterlesung vor Bhagwan-Jüngern ...