Dieser Sammelband - einem grossen Bischof der EKD und grossen Europer gewidmet und vom Spruch Leon Tolstois ausgehend, nach dem: Der Glaube ist das, wovon man lebt - gibt das Gesprch einer Gruppe meist franzsischsprachiger Intellektuellen wieder, die sich im protestantischen Zentrum von Crt-Brard (Kanton Waadt, Schweiz) im Jahr 1989 sammelten, um die Frage nach dem Wesen des Christentums neu aufzuwerfen. Ist dieser Glaube, der die Vlker Europas in einer einheitlichen religisen und kulturellen Lebensgemeinschaft zusammenfasste, noch fhig, diese Rolle auch in der Zukunft zu erfllen Oder ist er nur noch ein archascher Rest mitten in Vlkern, die, von einem selbstmrderischen konsumeristischen und mondialistischen Ideal angezogen, ihren Willen zum Leben schon dadurch aufgegeben habenEs gibt keine fertige Antworten auf diese Fragen. Auf geschichtlicher Ebene (die von der Psychologie, ja der Psychoanalyse der Religionen besttigt wird) kann man jedoch feststellen, dass die Auffassung des Apostels Paulus, nach der uns die Tat Christi von der Knechtschaft des mosaschen Gesetzes befreite, eine religise Synthese zwischen dem orphisch-apollinischen (und johanneischen) Logos einerseits und der persisch-zoroastrischen Apokalyptik andererseits ermglichte; eine Synthese, die, durch keltisch-germanische religise Elemente bereichert, in der russisch-orthodoxen Eschatologie weiterlebt. Wre nicht dieses, in der indo-europischen Psyche entstandene Wesen des Christentums - das im Christus-Orpheus der rmischen Katakomben seine symbolische Darstellung gefunden hat -, ebenfalls fr unsere Grundhaltung der durch Habgier kologisch bedrohten Erde gegenber ausserordentlich aktuell
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